Historie

Die Chopin-Gesellschaft Taunus hat ihre Wurzeln in einer 1979 gegründeten Hauskonzertreihe der Klavierpädagogin und heutigen Ehrenpräsidentin Ilse Schwarz-Schiller. Diese professionellen Konzerte, die viele Jahre der Förderung junger Pianistinnen und Pianisten diente, wurden schnell zu einem beliebten Anlaufpunkt für Musikinteressierte. Bereits 1985 entstand daraus die Chopin-Gesellschaft, die 2025 ihr 40-jähriges Jubiläum feiern kann.

Die Aufgaben der Gesellschaft bestehen insbesondere in der Pflege der Werke Chopins, der Heranführung an sein Umfeld, von Gedenkfeiern und Konzerten mit bedeutenden Chopin Interpreten, herausragenden jungen Künstlerinnen und Künstlern und Preisträgerinnen und Preisträgern aus aller Welt.

Große Internationale Anerkennung erhielt die Chopin-Gesellschaft Taunus durch die Präsentation des Gesamtwerk Chopins unter der Überschrift INTERMUSICALE in einem Zyklus von März 1995 bis Juni 1996. Seither findet dieses Festival in regelmäßigen Abständen, jeweils mit einem anderen Motto versehen, statt. Die seit 1999 jährlich stattfindende CHOPINIADE, dem traditionellen Geburtstagskonzert für Chopin, leistet einen kulturellen Beitrag zur deutsch-polnischen Verständigung und Freundschaft, insbesondere zur Woiwodschaft Wielkopolska (Großpolen).

Seit 1985 ist die Chopin-Gesellschaft Taunus Mitglied der lnternationalen Föderation der Chopin-Gesellschaften (IFCS), die ihren Sitz in Warschau hat und mit musikwissenschaftlichen lnstitutionen (Chopin-Forschung) Zusammenarbeit pflegt. Die Föderation hat nach dem gegenwärtigen Stand über 40 Gesellschaften weltweit und wurde 1989 in den lnternationalen Musikrat der UNESCO in Paris, aufgenommen.

Wir freuen uns, wenn Sie an einer Mitgliedschaft in der Chopin-Gesellschaft Taunus interessiert sind. Als Mitglied tragen Sie dazu bei, die Ziele und Aufgaben unserer Gesellschaft, sowie Konzerte zu verwirklichen.

Ilse Schwarz-Schiller

Die Gründerin der Chopin-Gesellschaft Taunus, Ilse Schwarz-Schiller, wurde in Ansbach geboren, der Stadt des fränkischen Rokoko und kam durch die „Bachwoche Ansbach“ schon früh mit der Welt der Musik in Berührung. Die ersten Eindrücke, die sie dort bereits in ihrer Kindheit in dieser einzigartigen Atmosphäre aufnahm, haben ihren späteren Lebensweg stark beeinflusst und geprägt.

Mit sieben Jahren begann ihre Klavierausbildung, und trotz jugendlicher Begeisterung für den Ballettunterricht, der zusätzlich erfolgte, gab sie dem Klavier den Vorzug.

In den späteren Jahren führte sie ihre pianistische Weiterbildung in Frankfurt am Main bei Hiroko Maruko fort. Wichtige Impulse erhielt Ilse Schwarz-Schiller von Leonard Hokanson. Durch die Kontakte zu seiner Meisterklasse an der Musikhochschule Frankfurt am Main, gewann sie erste Anregungen für die Hauskonzerte für junge Pianisten. Der Förderung des Pianistennachwuchses gilt seither ihr besonderes Engagement. Ferien bedeuteten für sie Teilnahme an Meisterkursen und Seminaren in Schladming und Wien bei Jörg Demus, von dem sie ebenso wie von Alexander Jenner wichtige Impulse erhielt.

Durch die spätere Begegnung mit dem polnischen Konzertpianisten Maciej Lukaszczyk und seinem Unterricht kam sie in Berührung mit der polnischen Pianistenschule und Klavierpädagogik im Sinne Fryderyk Chopins, die sich besonders nachhaltig auf ihre weiteren musikalischen Aktivitäten auswirken sollte.

1985 hat sie die Chopin-Gesellschaft Taunus gegründet und blieb für die nächsten 34 Jahre deren künstlerische Leiterin. Von 1995 bis zum Ende ihrer aktiven Zeit war sie auch Vorstandsmitglied der Internationalen Föderation der Chopin-Gesellschaften. 2019 hat sie die Chopin-Gesellschaft Taunus an ihren Nachfolger, den Pianisten und Klavierpädagogen Rolf Kohlrausch, übergeben.

Auszeichnungen:
1997 wurde sie für ihre Verdienste um die deutsch-polnische Zusammenarbeit mit dem Kavalierkreuz des Verdienstordens der Republik Polen ausgezeichnet.

Ihr besonderes Engagement gilt seit 2006 dem Kulturaustausch zwischen dem Land Hessen und der Woiwodschaft Wielkopolska. Im gleichen Jahr wurde sie mit dem

1. Platz des Bürgerpreises 2006 von der Taunus Sparkasse

ausgezeichnet.

Als besondere Würdigung ihres langjährigen kulturellen Engagements wurde ihr 2008 die Ehrenplakette der Stadt Oberursel im historischen Rathaussaal verliehen.

2011 wurde sie mit dem Hessischen Verdienstorden am Bande ausgezeichnet.

Im Februar 2019 wurde Frau Schwarz-Schiller zur Ehrenpräsidentin der Chopin-Gesellschaft Taunus ernannt und widmet sich weiterhin den künstlerischen Ambitionen und der Repräsentation der Gesellschaft.

Anläßlich ihres Abschiedskonzertes, der Chopiniade am 8.Mai 2019 wurde Ilse Schwarz-Schiller im Auftrag des Landrates Herrn Ulrich Krebs mit der „Ehrenplakette des Hochtaunuskreises“ ausgezeichnet.

Im April 2019 erhieltIlse Schwarz-Schiller als 1. Trägerin den „Ursella-Preis der CDU Oberursel“.

Als höchste Auszeichnung hat der Bundespräsident im Mai 2021 Ilse Schwarz-Schiller das „Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland“ verliehen. Bedingt durch Corona wurden ihr Orden und Urkunde am 12. Oktober 2021 vom Landrat des Hochtaunuskreises, Herrn Ulrich Krebs, ausgehändigt.

Rolf Kohlrausch
wurde in Hannover geboren und erhielt seinen ersten Klavierunterricht bei Gertrud Morgenstern-Konwitschny, einer Schwester des damaligen Gewandhauskapellmeisters Franz Konwitschny. Erste Studien führten ihn zu Branka Musulin an die Frankfurter Musikhochschule. Nach deren plötzlichem Tod 1975 übernahm Sontraud Speidel von der Musikhochschule Karlsruhe seine weitere künstlerische Ausbildung, ehe er 1978 zurück nach Frankfurt ging, um unter Leonard Hokanson seinen pianistischen Abschluss zu machen. Zwischenzeitlich hatte er auch Privatunterricht bei Yvonne Lefébure genommen, der ehemaligen Assistentin von Alfred Cortot.

In diese Zeit fällt auch der erste Kontakt zu Ilse Schwarz-Schiller. Rolf Kohlrausch war einer der ersten, der als junger Pianist in ihrer Hauskonzertreihe auftrat. Viele Konzerte führten ihn danach, außer in Deutschland, in wichtige europäische Länder und 2012 zum ersten Mal nach Lateinamerika. Als Pädagoge war er 33 Jahre an der Universität Augsburg und 11 Jahre an der Universität Würzburg tätig. Wegen seiner ehrenamtlichen Tätigkeiten erhielt er 2022 den Bürgerpreis der Taunus Sparkasse. Nach weithin beachteten Auftritten in der Chopin-Gesellschaft Taunus in den Jahren 2015 und 2018 bat ihn Frau Schwarz-Schiller, ihre Nachfolge bei der Chopin-Gesellschaft Taunus anzutreten. So kam es, dass Rolf Kohlrausch zum neuen Präsidenten gewählt wurde und dieses Amt nun seit 2019 ausübt.